Die dritte Mannschaft des Bad Nauheimer Schachclubs musste bei der zweiten Auswahl des Frankfurter TV antreten und wie erwartet entwickelte sich gegen die mit starken Jugendspielern besetzten Gastgeber ein spannender Wettkampf. Nach Siegen an den hinteren Brettern lagen die Kurstädter zwar vorn, aber es sah lange Zeit kritisch aus, bis dann Diethelm Rüwe mit seinem Sieg den entscheidenden Punkt zum 4,5:3,5-Gesamtsieg einfuhr.

Die erste Partie war überraschend schon nach 25 Minuten beendet. Als Anziehender tauschte Christian Schrader gegen die Skandinavische Verteidigung schon früh Leichtfiguren und die Damen ab. Nach acht Zügen einigten sich die Kontrahenten dann in verflachter Stellung auf Remis. Die nächste Entscheidung fiel dann aber erst nach 3,5 Stunden am letzten Brett, wo Norbert Nagel im Mittelspiel Material gewonnen hatte. Daraufhin setzte sein Frankfurter Gegenspieler unter weiteren Opfern alles auf einen Mattangriff, der jedoch verpuffte. Danach hatte er zudem seine Königsstellung geöffnet und es drohte Matt oder Damenverlust, so dass er aufgab. Ulrich Kretner brachte Bad Nauheim dann weiter in Führung. In einer strategisch überzeugenden Partie erspielte er mit seinen aktiveren Figuren einen Freibauern, der dann trotz Gegenwehr eigentlich nie gefährdet den Sieg sicherstellte.
Anschließend ging es jedoch nicht so erfolgreich weiter, da die Partien an den vorderen Brettern gekippt waren. Walter Hillgärtner hatte einen Bauern für ein aktives Spiel gegeben, musste dann jedoch mit dem Minusbauern ins Endspiel. Nach der Rückgewinnung des Bauern war es dann klar Remis. Am ersten Brett hatte Matthias Schöne ebenfalls einen Bauern geopfert, dafür eine sehr vorteilhafte Stellung, konnte jedoch die Verteidigung nicht knacken. Im Schwerfigurenendspiel mit teilweise zwei Bauern weniger war seine Gegenwehr dann leider erfolglos. Etwas erfolgreicher war Guntram Hilbenz mit einem wichtigen halben Punkt am zweiten Brett. Obwohl mit den schwarzen Steinen spielend hatte er zunächst einen schönen Königsangriff aufgebaut. In der Zeitnotphase konnte sein Gegner jedoch erfolgreich abtauschen und damit die Punkteteilung erzwingen.

Gut, dass sich Diethelm Rüwe mächtig engagiert hatte. Sein jugendlicher Gegenspieler stellte ihm zunächst einige Probeme, teilte seine Bedenkzeit aber nicht optimal ein. Kurz vor der Zeitkontrolle ging Diethelm dann mit einem Springeropfer für zwei Bauern zum Gegenangriff über. Dieser konnte zwar durch Damentausch noch abgewehrt werden, aber die vorgerückten Freibauern waren weiter bedrohlich. Und als der Frankfurter Gegenspieler dann nach langer Verteidigung aktiv mitspielen wollte, wurde ihm seine schlechte Figurenplatzierung zum Verhängnis. Nach einem weiteren Fehler gab er dann auch gleich auf. Durch diesen Sieg von Diethelm Rüwe war der Mannschaftskampf somit für Bad Nauheim entschieden. Alexander Djakow kämpfte zwar noch in einem schwierigen Endspiel, nachdem seine bessere Mittelspielstellung nichts eingebracht hatte, verlor dann jedoch nach einer Ungenauigkeit kurze Zeit später.