Guntram Hilbenz, unser Passiv-Mitglied Uwe Schupp und ich nahmen am neunrundigen Staufer-Open teil.Für mich  begann das Turnier mit einem Hammer-Versehen (Bangert DWZ 1815 -Willems DWZ 1951, nächstes Diagramm):

In der Stellung spielte ich nach längerem (!!!) Nachdenken 2…. Sf6 und war mir dann sicher, dass ich diesen unsinnigen Zug als Erster überhaupt gespielt habe.
Uwe mutmaßte, ich hätte mit Absicht einen Bauern geopfert, da ich vorher angekündigt hatte, etwas schärfer zu spielen.
Tatsächlich ist die Stellung nach 2… Sf6 17 mal in der Megadatabase zu finden !!! Nur 13 mal nahm Weiß dann den Bauern mit Lxe5 und gewann 11 mal bei 2 Remis.
Die Engine sieht den weißen Vorteil nur bei 0,25 und ich konnte die Partie noch sehr glücklich gewinnen.
Zum Glück sollte das in den Schwarz-Partien am Vormittag der einzige grobe Fehler bleiben und ich konnte mit Schwarz 4,5 Punkte aus 5 Partien holen.

Nachmittags unterliefen mir leider dann mit Weiß aus guten Stellungen heraus immer wieder Fehler.

Willems DWZ 1951 – Kahrovic ELO 2282:

In dieser Remis-Stellung ließ ich mich von meinem Gegner noch überlisten, der mit dem König ungehindert nach g2 wanderte.

Willems DWZ 1951 – Nuding DWZ 2080:


In dieser Stellung zog Schwarz gerade T4b2 und bot remis an. Ich suchte nach dem Matt nach Dxa7 nebst Angriff auf f7, aber fand es nicht und gab Remis.
Es gab auch kein Matt, aber mit Sc4 hätte Weiß ganz einfach die Qualität gewinnen können.

Willems DWZ 1951 – Brem DWZ 2081:

Nach mehreren ausgelassenen Vereinfachungen zu gewonnenen Stellungen zog ich hier Kf2 ? und nach Sfxg3 geht eine Qualität verloren, da der Turm f3 ja die f-linie wegen der Fesselung nicht verlassen kann. Die Partie schwankte dann nach beidseitigen Fehlern immer zwischen Verlust und Remis und ging dann nach 5 Stunden Spielzeit schließlich verloren.

Schließlich hatte ich mit Weiß dann nur 1 Punkt aus 4 Partien und insgesamt also 5,5 Punkte. Natürlich ärgert man sich über seine Fehler, aber die Gegner haben ja auch ihre Fehler gemacht.
So konnte ich 30 DWZ-Punkte hinzu gewinnen.

Für Guntram lief das Turnier leider nicht so gut. Nach einem schlechten Turnierstart mit verpassten Chancen verlor er dann eine Gewinnstellung gegen einen schwächeren Gegner und musste sich dann gegen rating-schwächere Gegner wieder hoch kämpfen und landete bei 4 Punkten, was einen DWZ-Verlust von 45 Punkten bedeutete.

Uwe Schupp spielte sehr spannende Partien und holte 6 aus 9 Punkten. Er verlor trotzdem 3 DWZ-Punkte, da seine jungen Gegner wahrscheinlich noch nicht DWZ-Zahl haben, die ihrer Spielstärke entspricht.

Insgesamt war es ein sehr schönes Turnier, wobei 9 Runden mit 4 Doppelrunden schon sehr hart sind !