%%wppa%%%%photo=1166%%%%size=120%%%%align=left%%Vier Bad Nauheimer spielten das Schlosspark-Open in Wiesbaden-Biebrich mit.

Das Turnier war perfekt organisiert und aufgrund der Platzbegrenzung waren die Spielbedingungen auch sehr gut.
Unser Quartett belegte in der Mannschaftswertung den vierten Platz.

Gerhard Diez erzielte 3,5 Punkte, was ungefähr innerhalb seiner Erwartungen lag (neue DWZ 1855). Sicher wird er bald wieder an seine alte Spielstärke heran kommen.
Vladislav Kolker erzielte 4,5 Punkte und machte ein paar DWZ-Punkte gut (neue DWZ 1943). Schade, dass er eine Gewinnkombination gegen IM Sobolevsky übersah.
Stephané Reinert begann mit drei Remisen gegen schwächere Gegner, berappelte sich dann aber und erzielte noch 5 Punkte, darunter ein remis gegen IM Werner und ein Schwarzsieg in glänzender Angriffsmanier gegen den Flörsheimer Ruppert in 22 Zügen. Leider konnte die Partie nicht mehr für den Schönheitspreis vorschlagen werden, da sie in der letzten Runde statt fand. Stephané kon tne durch den Schlussspurt seine DWZ von 1982 halten.
Da ich nicht bis zum Schluss da war, weiß ich nicht, welche Partie das wurde, aber folgende Partie ist sicher in die engere Auswahl gekommen:
http://www.schlosspark-open.de/?q=node/347/pgn/6/Serbu,Eli/Karabalis,Harilos

Mein Turnier lief umgekehrt: Ich fing sehr stark an und ließ dann etwas nach (Details siehe unten). Zum Schluss sprangen 4,5 Punkte heraus, wordurch die Grenze von 2000 wieder überschritt (neue DWZ 2007).
Hier ein paar Highlights bzw. Kuriositäten:

Meine vielleicht beste Partie spielte ich mit Schwarz gegen den 19-jährigen Philipp Weniger (DWZ 2256) in Runde 2:

Schlosspark1

In der Schlussstellung steht schwarz sogar besser, aber ich hatte Bedenken, dass ich noch auf einen Trick hereinfalle.
In der gemeinsamen Analyse sind wir zum Schluss gekommen, dass Weiß ums Remis kämpfen muss. Allerdings zeigt der Computer einen schönen Remisweg, falls Weiß den Bauern d4 nimmt:
29. Sc3 Dxd4 30. Txg7+ Kxg7 31. Dg5+ und Weiß kann Dauerschach geben.

Gegen Claus Bauer (DWZ 2116) musste ich in einem Damenendspiel ums Remis kämpfen, was mir schließlich gelang:

schlosspark2

In der Diagrammstellung zog ich 43….Dc4. Das ist das ideale Feld: der Bauer f7 wird gedeckt, das Umwandlungsfeld c8 bewacht und das Feld f4 ist erreichbar um ggf. mit Df4+ und Dc1+ Dauerschach zu geben. Um dies zu verhindern, muss Weiß ein Tempo verwenden, so dass der schwarze a-Bauer gerade rechtzeitig nach vorne kommt:
44. c7 a4 45. g3 a3 46. De7 (mit der Idee …a2 47. c8D Dxc8 48. Dxf7 nebst Dxa2, wobei das auch schwer zu gewinnen ist) Kg7 47. De5+ Kh7 und Weiß kommt nicht weiter.

In Runde 5 spielte ich dann nachmittags gegen Eli Serbu (DWZ 2110) und musste mich mit einem ´Minusbauern im Turmendspiel verteidigen.
Anfang des Jahres hatte ich mit großem Vergnügen das nette Büchlein von Trautmann gelesen mit dem Titel gelesen „Der letzte Fehler – 128 irrtümlich aufgegebene Schachpartien“.
Nur wenn einem das selbst passiert,  empfindet man kein so großes Vergnügen.

schlosspark3

In dieser Stellung gab ich auf, da das Spiel gegen zwei verbundene Freibauern hoffnungslos ist und nach:
57. Th4+ Kg5 58. Kf3 Txf2 59. Kxh5 der weiße Turm weg ist, aber der schwarze ist ja auch weg, da er nicht mehr von e3 gedeckt wird: Kxf2 60. Kg4 Kg2 und Weiß hat die Opposition.
Ähnlich läuft: 58:… exf2 59. Kxe2 und Weiß erhält die Opposition, egal ob Schwarz den zuerst Bauern einzieht oder den Turm schlägt
Eigentlich gar nicht so schwer zu sehen und auch nach 58. … Ta2 59. Th1 nebst Tb1 ist nicht zu erkennen, wie schwarz trotz zweier Mehrbauern Fortschritte machen kann.

Doppelrunden sind wirklich anstrengend und in der Schlussrunde hatte ich ein absolutes Blackout: Mit 3…h6 wird mein Läufer g5 angegriffen und ich sinniere nach dem richtigen Plan für die Aufstellung meiner Bauern und vergesse ganz den Läufer und ziehe 4. e3 ??. Nach 4… hxg5 wäre das meine kürzeste Verlustpartie geworden. Doch mein Gegner (ein lieber lange bekannter Schachfreund) zog 4… Lg7?? und wir hatten eine normale Partie, die ich noch gewinnen konnte.

So etwas gibt es wirklich selten. In einer Hessenliga-Partie gegen Fulda hatte Jochen Rothenbacher mal etwas Ähnliches einen Zug später: Im 5. Zug zog der Gegner 5. e3 wodurch der Springer g5 nicht mehr gedeckt war, doch Jochen entwickelte sich weiter (und gewann die Partie nach langen Kampf).

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