In der neunten und letzten Runde musste Bad Nauheims Zweite in der Landesklasse Ost bei der ersten Mannschaft der Schachfreunde Bad Vilbel antreten. 

Die Ausgangslage war ungünstig, da Stéphane Reinert in der 1. Mannschaft aushelfen sollte und der eigentlich eingeplante Ersatzspieler Dmitry Mamiy in der vierten Mannschaft spielen musste, weil dort ein kurzfristiger Ausfall zu verschmerzen war und der mögliche Aufstieg der Mannschaft nicht unnötig in Gefahr gebracht werden durfte.

Am freigelassenen Brett 6 ging somit der erste Punkt an Bad Vilbel.

Es dauerte dann relativ lange ehe das erste erspielte Ergebnis fest stand. Gerhard Diez hatte am 5.Brett mit Weiß in ein leicht vorteilhaftes Endspiel abgewickelt, das aber dann immer mehr zum Remis verflachte, worauf sich die beiden Gegner schließlich auch einigten.

Guntram Hilbenz hatte sich am 8. Brett mit Schwarz in einer komplexen Stellung taktisch verheddert und drohte Material ein zu büßen. Der Versuch, diesen durch zusätzliche Verwicklungen zu vermeiden, misslang, so dass er aufgeben musste.

Am 2. Brett musste Sebastian Syperek mit Schwarz ab Ausgang der Eröffnung eine etwas schlechtere Stellung verteidigen. Seine Geduld wurde schließlich belohnt, als der Gegner einen vermeintlichen Bauerngewinn mit dem taktischen Verlust einer Figur bezahlte und vielleicht etwas vorschnell sofort aufgab.

Helmut Francke hatte am 4.Brett eine sehr geschlossen Stellung, bei dem beide Seiten unter Umständen größere Risiken hätten eingehen müssen, um eine Durchbruch zu erreichen. Man einigte sich daher auf Remis.

Trotz des knappen 2:3-Rückstandes sah es angesichts einer sehr guten Stellung von Vladislav Kolker und den (noch) nicht schlechter stehenden Stellungen von Henrik und Simon durchaus noch chancenreich aus.

Vladislav Kolker konnte dann am 3.Brett mit Weiß seine Parie auch sicher nach Hause bringen – er ließ seinem Gegner im Endspiel keine Chance mehr.

Leider kippte die Stellung von Simon Baudrexel, der mit Weiß am 7.Brett eine scharfe Partie mit verteilten Rochaden spielte. Wie es manchmal so ist, fehlten die berühmten ein bis zwei Tempi, die der Angriff des Gegners schneller kam.

Die letzte Partie war die am Spitzenbrett, bei dem Henrik Bollmann dem FIDE-Meister Klaus Schmitzer lange Paroli bieten konnte und einige Zeit etwas besser stand. Bei dem Versuch einen Bauerngewinn zu realisieren, machte er aber einen taktischen Fehler, den sein Gegner konsequent ausnutzte, so dass Henrik schließlich in aussichtsloser Stellung aufgab. Damit war die 3:5-Niederlage besiegelt

Mit dieser Niederlage hat die Mannschaft einen 5.Platz im dichten Mittelfeld, das diesmal schon ab Platz 2 begann, erreicht. Die Mannschaft war zum ersten Mal seit Jahren zu keinem Zeitpunkt in Abstiegsgefahr und spielte in der ersten Saisonhälfte sogar oben mit – eine insgesamt also erfreuliche Saison eines harmonischen Teams.

Bad Vilbeler Sfr.1985 1

SC Bad Nauheim 2

5:3

Schmitzer, Klaus Bollmann, Henrik 1:0
Eiglsperger, Martin Syperek, Sebastian 0:1
Büscher, Henrik Kolker, Vladislav 0:1
Schmidt, Heinz-Dieter Francke, Helmut ½:½
Löffler, Hartwig Diez, Gerhard ½:½
Hitzer, Dieter Busic, Nedjeljko +:-
Mack, Thorsten Baudrexel, Simon 1:0
Dittenberger, Thomas Hilbenz, Guntram 1:0